Deutsch Intern
  • Reinraum
Fakultät für Physik und Astronomie

Sa,10. Mai 2025

Kernfusion: Vom Feuer des Urknalls zur Energie der Zukunft

Das Periodensystem der Elemente fasst unsere Kenntnisse über die Atomkerne zusammen.  Die Astrophysik kann erklären, wie die Elemente im Verlaufe der Entwicklung des Universums seit dem Urknall entstanden sind. Man spricht dabei von der Nukleosynthese. Ein besonders wichtiger Prozess bei der Nukleosynthese ist die Kernfusion, bei der Atomkerne miteinander verschmelzen. Dadurch können aus anfänglich leichten Atomkernen schwerere Kerne gebildet werden. Das funktioniert zunächst vom Wasserstoff zum Helium und schließlich bis zum Eisen mit der Massenzahl 56. Die Kernreaktionen sind exotherm und setzen einen Teil der ungeheuren nuklearen Bindungsenergie frei. Sie ist millionenfach größer als die chemische Bindungsenergie, die bei Verbrennungsprozessen freigesetzt wird. Die Sterne sind natürliche Fusionsreaktoren. Sie verdanken ihr helles Leuchten der Kernfusion im Innern. Das gilt auch für unsere Sonne, die mit dem Sonnenlicht Fusionsenergie zur Erde transportiert und dadurch Atmosphäre und Oberfläche erwärmt. Es ist naheliegend, dem Vorbild der Natur zu folgen, und die Kernfusion durch Fusionsreaktoren technisch nutzbar zu machen.  Tatsächlich haben Fusionsexperimente jüngst eine Reihe von Durchbrüchen erzielt, so dass sich gangbare Pfade für energieliefernde Fusionskraftwerke abzeichnen.

 

um 10:30 Uhr im Max-Scheer-Hörsaal im Hörsaalbau der Naturwissenschaften

Prof. Dr. Karl Mannheim