Katze Q im Preisfieber
09/23/2022Drei auf einen Streich: Die Spiele-App Katze Q und ihr Nachfolgeprojekt QUANTube vom Würzburg-Dresdner Exzellenzcluster ct.qmat erhielten gleich drei Auszeichnungen an einem Tag.
Die Spiele-App „Katze Q – ein Quanten-Adventure“ des Exzellenzclusters ct.qmat – Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien der Universitäten Würzburg und Dresden wurde am 21. September 2022 mit dem Let‘s get digital-Award des Bundesverbands Hochschulkommunikation geehrt. Der Dresdner Clustersprecher Professor Matthias Vojta nahm den Preis im Paulinum der Universität Leipzig entgegen.
Gleichzeitig wurden in Berlin die Awards für den Ideenwettbewerb „Internationales Forschungsmarketing“ und für den Community Prize der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) überreicht. Beim Festakt war der Würzburger Clustersprecher Professor Ralph Claessen mit der Rektorin der Technischen Universität Dresden, Ursula Staudinger, dem Präsidenten der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Paul Pauli, und dem gesamten Projektteam vor Ort.
„Wir feiern bald den ersten Geburtstag unserer Katzen-App. Die Preise fühlen sich wie Geburtstagsgeschenke an“, freute sich Vojta. Das Handyspiel rund um die süße, halb tote Katze Q wurde im Oktober 2021 im App- und Google Play-Store weltweit in deutscher und englischer Sprache veröffentlicht. Unter Federführung des Exzellenzclusters ct.qmat wurde es in Zusammenarbeit mit dem preisgekrönten App-Designer Philipp Stollenmayer entwickelt, um Kinder und Jugendliche ab elf Jahren spielerisch für Quantenphysik zu begeistern.
Das Konzept funktioniert – das beweisen mehr als 150.000 weltweite Downloads sowie zahlreiche weitere Auszeichnungen, darunter beim Deutschen Kinder Medien Festival GOLDENER SPATZ der erste Preis im Wettbewerb DIGITAL, beim Valencia Indie Summit die Ehrung als „Best Mobile Indie Game“ oder die Wahl unter die zehn besten Spiele-Apps 2022 im europäischen Play-Store durch die internationale Jury des Google Play Indie Games Festivals.
Let‘s get digital: Preis für Wissenschaftskommunikation
Der in Leipzig überreichte Let‘s get digital-Award wird seit 2021 vom Bundesverband Hochschulkommunikation vergeben. Er würdigt herausragende digitale Projekte in der Wissenschaftskommunikation, die in der Corona-Zeit entstanden sind.
In der Jury-Begründung heißt es unter anderem: „Überzeugt hat uns nahezu alles, was dieses Projekt ausmacht. … Impulse geben, Vielfalt zeigen und vor allem sichtbar machen, dass die digitale Kommunikation für Hochschulen eine relevante Investition ist. Wir alle haben die App übrigens mit großer Freude durchgespielt.“
„Die App wurde bereits für ihre Story und mehrfach für das Game-Design ausgezeichnet. Dass mit dem Let’s get digital-Award jetzt auch unser eigentlicher Kerngedanke – die Sichtbarkeit quantenphysikalischen Wissens in der breiten Öffentlichkeit – und unsere ‚Übersetzungsarbeit‘ hierfür gewürdigt wird, freut uns ganz besonders“, kommentiert Matthias Vojta den Kommunikationspreis.
Es sei ein regelrechter Kraftakt gewesen, die komplexen Forschungsinhalte für Kinder und Jugendliche verständlich aufzubereiten. Das habe sich aber gelohnt und auch die Forschenden hätten dabei viel dazugelernt.
Das Handyspiel soll Physik und speziell Quantenphysik als „coole Sache“ mit hohem Spaß-Faktor erlebbar machen und nebenbei Wissen transportieren, so das Ziel. Dafür tauchen die Spielenden ein in eine visuell ansprechende Quantenwelt mit ganz eigenen, merkwürdigen Gesetzmäßigkeiten. Sie lösen mehr als 20 Rätsel, die alle auf echten quantenphysikalischen Phänomenen basieren. Freiwillig abrufbar sind populär aufbereitete Hintergrundinformationen, zum Beispiel zu Albert Einstein, Schrödingers Katze oder der Heisenbergschen Unschärferelation.
Preise für Forschungsmarketing in Berlin
„Die Tatsache, dass wir heute auf zwei Hochzeiten tanzen, ist ein verrückter Zufall und passt doch ganz genau zu den seltsamen Erscheinungen der Quantenwelt. So befindet sich Schrödingers Katze, die über die Physik hinaus berühmt wurde, auch in zwei Zuständen auf einmal“, erklärt Ralph Claessen.
Mit dem Tier in der Kiste, das lebendig und tot zugleich ist, wurde 1935 ein viel zitiertes Sinnbild für den Grundsatz der Quantenmechanik geschaffen: Objekte können sich zur gleichen Zeit in unterschiedlichen, sich eigentlich ausschließenden Zuständen befinden („Überlagerung“).
Während eines Festakts im dbb-Forum Berlin wurden der Award für Internationales Forschungsmarketing und der Community Prize der DFG übergeben. Die Auszeichnung im Rahmen des mit 100.000 Euro dotierten Ideenwettbewerbs Forschungsmarketing fand bereits 2020 statt. Der Community Prize ist mit 20.000 Euro dotiert und wurde 2021 vergeben. Aufgrund der Corona-Pandemie konnten die offiziellen Preisverleihungen erst jetzt durchgeführt werden.
Weblinks
Mehr Informationen zum Preis für Internationales Forschungsmarketing für die Spiele-App „Katze Q“
Mehr Informationen zum Community Prize für das App-Nachfolgeprojekt „QUANTube – kurze Pause Wissenschaft“
Exzellenzcluster ct.qmat
Das Exzellenzcluster ct.qmat – Complexity and Topology in Quantum Matter (Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien) wird seit 2019 gemeinsam von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der TU Dresden getragen. Fast 300 Forschende aus mehr als 30 Ländern und von vier Kontinenten erforschen topologische Quantenmaterialien, die unter extremen Bedingungen wie ultratiefen Temperaturen, hohem Druck oder starken Magnetfeldern überraschende Phänomene offenbaren. Das Exzellenzcluster wird im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder gefördert – als einziges bundeslandübergreifendes Cluster in Deutschland.