Humboldt-Ranking: Universität attraktiv für internationale Forschende
09.11.2023Wohin zieht es ausländische Forschende, wenn sie ihre Gasthochschule in Deutschland frei wählen können? Das verrät das Humboldt-Ranking, in dem die Uni Würzburg zu den Top-20-Zielen gehört.
Fahnen der Universität Würzburg. (Bild: Robert Emmerich / Universität Würzburg)
Jahr für Jahr ermöglicht die Alexander-von-Humboldt-Stiftung zahlreichen herausragenden Forschenden aus aller Welt wissenschaftliche Aufenthalte in Deutschland. Dabei können die Geförderten frei wählen, an welchen Gasteinrichtungen sie arbeiten möchten.
Zu den beliebtesten 19 Hochschulen gehört die Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg. Noch besser schneidet sie ab, wenn man die Lebenswissenschaften und die Naturwissenschaften gesondert betrachtet: In beiden Fachbereichen liegt sie auf Platz zehn. In den Geisteswissenschaften nimmt die JMU Rang 20 ein.
Das geht aus dem neuesten Ranking hervor, das die Humboldt-Stiftung am 15. November 2023 veröffentlicht hat. Für das Ranking wurden die Gastaufenthalte von Geförderten der Stiftung von 2018 bis 2022 ausgewertet. Um statistische Verzerrungen vermeiden, setzt das Ranking die Aufenthalte in Bezug zur Zahl der Professuren an der jeweiligen Hochschule.
„Eine gute Platzierung im Humboldt-Ranking gilt als wichtiger Indikator für die weltweite Reputation einer Forschungseinrichtung“, sagt Doris Fischer, JMU-Vizepräsidentin für die Bereiche Internationalisierung und Alumni. „Ich freue mich über das gute Abschneiden der JMU in diesem Ranking. Zugleich sehe ich es als Ansporn, in der Zukunft in den Geisteswissenschaften international noch aktiver und sichtbarer zu werden.“
Fast 6.500 Forschungsaufenthalte in fünf Jahren
In den vergangenen fünf Jahren waren Humboldtianer:innen aus dem Ausland an 130 Hochschulen und mehr als 400 außeruniversitären und sonstigen Forschungseinrichtungen in Deutschland zu Gast.
„Jeder einzelne dieser fast 6.500 Forschungsaufenthalte bereichert unser Wissenschaftssystem mit neuen Ideen und Impulsen. Damit sich weiterhin besonders talentierte Forschende für Deutschland und eine Förderung der Humboldt-Stiftung entscheiden, müssen die Stipendien finanziell attraktiv und wettbewerbsfähig bleiben“, sagt Stiftungspräsident Robert Schlögl.
Methodik des Rankings wurde modifiziert
Die Zahlen des neuesten Humboldt-Rankings sind mit denen der Vorgänger nicht mehr vergleichbar, denn die Stiftung hat die Methodik an einigen Stellen verändert:
- Bisher wurde das Humboldt-Ranking für die Gruppen „Universitäten“ sowie „Außeruniversitäre Einrichtungen und Sonstige Hochschulen“ erstellt. Zukünftig werden zur besseren Vergleichbarkeit alle Hochschulen (Universitäten, Fachhochschulen, Musik- und Kunsthochschulen) gemeinsam betrachtet und die außeruniversitären Forschungseinrichtungen und sonstigen Einrichtungen separat.
- Die berücksichtigten Gastaufenthalte von Geförderten wurden erweitert. Neben den bisher gezählten Aufenthalten im Zusammenhang mit Forschungsstipendien und Forschungspreisen werden bei der Anzahl der Gastaufenthalte pro Einrichtung auch das Bundeskanzler-Stipendienprogramm sowie das Internationale Klimaschutzstipendienprogramm mit einbezogen. Weiterhin werden Gastaufenthalte, die an Universitätskliniken stattfinden, die von zwei Universitäten getragen werden, auf die fusionierenden Universitäten aufgeteilt.
- Bei der Gewichtung der Hochschulen werden zur Vermeidung von statistischen Verzerrungen beginnend mit dem Humboldt-Ranking 2023 nicht mehr nur die W3/C4-Professuren als Bezugsgröße für die Anzahl der Gastaufenthalte zugrunde gelegt, sondern alle Professuren, unabhängig von der Besoldungsgruppe, die das Statistische Bundesamt für die jeweilige Hochschule berichtet. Berücksichtigt werden bei der Gewichtung alle Hochschulen mit mindestens zwanzig Professuren. In den einzelnen Wissenschaftsbereichen findet keine Berechnung gewichteter Rangplätze mehr statt.
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