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Theoretische Physik II

Auf dem Weg zur Exzellenz

16.04.2021

Mit rund 32 Millionen Euro fördert der Freistaat Bayern sechs universitätsübergreifende Forschungsprojekte. An drei dieser Projekte ist die Julius-Maximilians-Universität Würzburg beteiligt.

Die Chancen für eine erfolgreiche Teilnahme an der bundesweiten Exzellenzstrategie 2026 erhöhen: Das ist das Ziel des Programms „Exzellenzverbünde und Universitätskooperationen“ des Freistaats Bayern. (Bild: Daniel Peter / Uni Würzburg)

Neuartige Hybridmaterialien für den Einsatz in und am Menschen, neue immunologische Therapieansätze für sonst nicht behandelbare Erkrankungen und die Auswirkungen des globalen Wandels auf Biodiversität und Ökosystemfunktionen: Mit diesen Themen beschäftigen sich drei neue Forschungsprojekte, an denen die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) gemeinsam mit anderen bayerischen Universitäten beteiligt ist.

Finanziert werden die Projekte über das Programm „Exzellenzverbünde und Universitätskooperationen“ (EVUK) des Freistaats Bayern mit Mitteln aus der Innovationsoffensive Hightech Agenda Bayern und dem Beschleunigungsprogramm Hightech Agenda Plus. Rund 32 Millionen Euro stehen in einem Förderzeitraum von fünf Jahren für zeitlich befristete Stellen für Professorinnen und Professoren sowie als Sachmittel zur Verfügung.

Vorbereitung für die Exzellenzstrategie

Insgesamt sechs universitätsübergreifende Forschungsprojekte will der Freistaat auf diesem Weg fördern. Für fünf Anträge der Universitäten in Bayreuth, Erlangen-Nürnberg, Regensburg und Würzburg sowie der TU München hat Wissenschaftsminister Bernd Sibler am 14. April 2021 grünes Licht gegeben, über eine weitere Förderung soll noch in diesem Jahr entschieden werden.

„Mit EVUK unterstützen wir unsere bayerischen Universitäten beim Auf- und Ausbau von Kooperationen und bei strategischen Vernetzungen mit dem Ziel, ihre Chancen für eine erfolgreiche Teilnahme als Exzellenzcluster am Wettbewerb im Rahmen der bundesweiten Exzellenzstrategie 2026 der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG zu erhöhen“, sagte Minister Sibler bei der Vorstellung der geförderten Projekte.

Unipräsident Paul Pauli freute sich über die Bewilligungen: „Der Erfolg unserer Anträge bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die JMU hat exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die durch diese Förderung des bayerischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst jetzt in Kooperation mit Partneruniversitäten ihre Forschungsprojekte konsequent weiterentwickeln können. Ich wünsche den beteiligten Forschungsteams viel Erfolg und danke dem Freistaat für die Unterstützung".

Die Projekte

Mit einer der derzeit dringlichsten Forschungsfragen weltweit befasst sich das Verbundprojekt: „Auswirkungen des globalen Wandels auf Biodiversität und Ökosystemfunktionen“. Antragsteller sind die Universitäten Würzburg und Bayreuth. Sprecher an der JMU ist Professor Ingolf Steffan-Dewenter, Inhaber des Lehrstuhls für Tierökologie und Tropenbiologie.

Die komplexen Veränderungen der Umwelt durch Klimawandel, Landnutzung, Schadstoffe und Ressourcenverbrauch erfordern nach Ansicht der beteiligten Forscher und Forscherinnen zwingend eine fachübergreifende Herangehensweise, die vielfältige Aspekte berücksichtigt, um ein besseres Verständnis der langfristigen Auswirkungen auf Biodiversität, Ökosystemfunktionen und geochemische Stoffkreisläufe zu erlangen. Das Verständnis dieser Prozesse ist die Voraussetzung für die Entwicklung zukunftsweisender und nachhaltiger Lösungen für dieses weltweite Umweltproblem. Die Beteiligten wollen dafür die wissenschaftliche Basis schaffen.

Um Biomaterialien dreht sich alles in dem Projekt „Function by Design: Cellular Hybrids“. Antragssteller sind die JMU sowie die Universität Bayreuth; die Universität Erlangen-Nürnberg wird sich auf eigene Kosten daran beteiligen. An der JMU verantwortlich ist Professor Jürgen Groll, Leiter des Instituts für Funktionsmaterialien und Biofabrikation.

Im Mittelpunkt der Forschung stehen dabei die Grundlagen für das prozesskontrollierte Design einer neuen Materialklasse, der sogenannten zellulären Hybridmaterialien, für den Einsatz in und am Menschen. Diese Materialien sind gekennzeichnet durch ihre nahezu beliebige Formbarkeit und die breite Einstellbarkeit der gewünschten Eigenschaften. Durch das Design und die spezielle Fertigung ist es möglich, neue Funktionen mit körperangepasster Charakteristik zu realisieren. Dazu zählen maßgeschneiderte mechanische Eigenschaften, ein angepasstes Heilungs- und Einwachsverhalten oder die Entwicklung und Übernahme biologischer Funktionen – ganz nach dem Vorbild der Natur.

Mit den molekularen Grundlagen des Immunsystems beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Projekt „4I-IMMUNOCLUSTER“. Antragsteller hier sind die Universitäten Erlangen-Nürnberg, Regensburg und Würzburg. Verantwortlich in Würzburg ist Professor Hermann Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik II am Universitätsklinikum Würzburg und Lehrstuhlinhaber für Innere Medizin II der Medizinische Fakultät der JMU.

Neue Einblicke in die Funktionen des menschlichen Immunsystems sind das Ziel dieses Forschungsprojekts. Schließlich werden die Entstehung und der Verlauf von Infektionen, chronischen Entzündungen und Autoimmunerkrankungen sowie Tumoren sehr wesentlich durch das Immunsystem bestimmt. Gleichzeitig stellen diese Krankheiten eine existenzielle Herausforderung für alternde Gesellschaften und Gesundheitssysteme dar, weshalb neue Ansätze zur Prävention und Therapie dringend benötigt werden. Mit einem besseren molekularen Verständnis des Immunsystems sollen neue bahnbrechende Therapieansätze entwickelt werden.

Links

Informationen zur Hightech Agenda Bayern und zur Hightech Agenda Plus

Informationen zur Exzellenzstrategie

Kontakt

Prof. Dr. Hermann Einsele, T: +49 931 201-40000, einsele_h@ukw.de

Prof. Dr. Jürgen Groll, T: +49 931 201-73510, juergen.groll@uni-wuerzburg.de

Prof. Dr. Ingolf Steffan-Dewenter, T: +49 931 31-86947, ingolf.steffan@uni-wuerzburg.de

Von Gunnar Bartsch

 

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