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Fakultät für Physik und Astronomie

Nachruf auf Shoucheng Zhang

18.12.2018

Professor Shoucheng Zhang (Stanford University, Kalifornien) ist am 1. Dezember verstorben. Zhang war über viele Jahre aufs engste mit der Universität Würzburg und insbesondere der Fakultät für Physik und Astronomie verbunden.

Professor Shoucheng Zhang.
Professor Shoucheng Zhang. (Bild: privat)

Für seine herausragenden Verdienste, die insbesondere die theoretische und experimentelle Festkörperphysik der Universität Würzburg in ihrer nationalen und internationalen Bedeutung entscheidend vorangebracht haben, hat die Fakultät für Physik und Astronomie Zhang im Jahr 2015 die Ehrendoktorwürde verliehen.

Wissenschaftliche Berühmtheit erlangte Shoucheng Zhang spätestens mit der theoretischen Vorhersage des Quanten-Spin-Hall-Effekts im Jahr 2006 und der daran anschließenden experimentellen Verifizierung im Jahr 2007 am Lehrstuhl von Professor Laurens Molenkamp (Physikalisches Institut).

Die enge Zusammenarbeit Shoucheng Zhangs mit der Universität Würzburg reicht allerdings noch weiter zurück. Sie begann bereits im Jahr 1995 mit einer Kooperation mit dem Lehrstuhl für Theoretische Physik I und dem damaligen Lehrstuhlinhaber Professor Werner Hanke. Beide Forscher konzentrierten sich darauf, den Mechanismus aufzuklären, welcher der Hochtemperatur-Supraleitung zugrunde liegt. Für diese auch technologisch viel versprechenden Materialien, die Strom ohne jeden Verlust transportieren, wurde eine revolutionäre Theorie entwickelt, die für viel Furore sorgte. Diese so fruchtbare und enge Verflechtung zwischen Stanford und Würzburg wurde auch in der nächsten Generation durch Professor Ronny Thomale, Hankes Nachfolger auf dem Lehrstuhl für Theoretische Physik I, in zahlreichen erfolgreichen Projekten fortgesetzt.

Die Entdeckung des Quanten-Spin-Hall-Effekts eröffnete das Feld neuer Quantenzustände von Materie, sogenannter topologischer Isolatoren, welches der Wegbereiter für die jüngsten herausragenden Erfolge der Würzburger Festkörperphysik darstellte. Im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder wurde kürzlich ein Forschungscluster im Zusammenspiel mit Dresden gegen stärkste nationale Konkurrenz gewonnen. So kann die JMU zahlreiche neue Projekte auf einem der zukunftsträchtigsten Gebiete der aktuellen Physik starten. Ein zentrales Thema in diesem Cluster sind die faszinierenden Eigenschaften der topologischen Isolatoren; sie eröffnen die Möglichkeit, den alten Traum der Spintronik Wirklichkeit werden zu lassen: eine neue, direkt auf dem Spin der Elektronen basierende Architektur der Datenverarbeitung.

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