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Fakultät für Physik und Astronomie

Ausgezeichnete Frauenförderung

13.11.2018

Universitätspräsident Alfred Forchel hat beispielhafte Projekte der Frauenförderung ausgezeichnet. Die Urkunden vergab er beim „Tag der Frauenbeauftragten“ an der JMU.

Die Vertreter und zwei Vertreterinnen der sieben geehrten Fakultäten. (Foto: Robert Emmerich)
Die Vertreter und zwei Vertreterinnen der sieben geehrten Fakultäten. (Foto: Robert Emmerich)

Vor 100 Jahren, am 12. November 1918, erhielten Frauen in Deutschland das Wahlrecht. Diesen Meilenstein der Gleichberechtigung nahmen die Frauenbeauftragten der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) zum Anlass, ein weiteres Jubiläum zu begehen: Seit 30 Jahren setzen sich Frauenbeauftragte an deutschen Universitäten für Gleichstellung und Chancengerechtigkeit zwischen Frauen und Männern ein.

Alle Fakultäten der JMU beteiligten sich am 12. November 2018 mit vielfältigen öffentlichen Aktionen an den Jubiläen. Zusätzlich organisierte das Büro der Universitätsfrauenbeauftragten eine gemeinsame Veranstaltung im Lichthof der Universität am Sanderring. Dort zeichnete Universitätspräsident Alfred Forchel beispielhafte Projekte der Frauenförderung an der JMU aus.

Wirtschaftswissenschaften holen Gold

Gold gab es für Women@Wiwi aus der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Diese Initiative ging aus dem Kreis der Mitarbeiterinnen hervor und wird von der Fakultätsleitung unterstützt. Sie bildet ein lebendiges Netzwerk, das gezielt den weiblichen Nachwuchs fördert und den Anteil an Frauen in der Wirtschaftswissenschaft der JMU nachhaltig erhöhen will. Podiumsdiskussionen, Info-Nachmittage, regelmäßige Sprechstunden und zahlreiche weitere Aktivitäten zeigen das große Engagement der Akteurinnen von Women@Wiwi.

Silber für die Humanwissenschaften

Für die Humanwissenschaftliche Fakultät gab es die Auszeichnung in Silber. Sie zeigt mit zahlreichen Aktivitäten einen nachhaltigen Einsatz für Nachwuchswissenschaftlerinnen. Diese werden unter anderem durch einen neu eingeführten Paper-Preis gewürdigt, der im Mai 2018 erstmals an drei Wissenschaftlerinnen verliehen wurde und mit jeweils 1.000 Euro dotiert ist. Ebenfalls mit einem Preisgeld von 1.000 Euro ausgestattet ist der Beatrice-Edgell-Preis. Die Fakultät vergibt ihn seit 2006 jährlich an je eine hervorragende promovierte Wissenschaftlerin.

Die Fakultät fördert außerdem die Genderforschung; und ihr Arbeitskreis Gender dient hierbei als interdisziplinäre Plattform. Der Arbeitskreis ist außerdem universitätsweit engagiert. So trug er im Juli 2018 zur interdisziplinären Summer School des Genderforums der JMU einen kompletten Thementag bei.

Bronze für Physik / Astronomie

Die Fakultät für Physik und Astronomie wurde mit Bronze gewürdigt. Sie fördert seit vielen Jahren mit gezielten Aktionen den weiblichen Nachwuchs. Die Vortragsreihe „Frauen – Physik – Karrierewege“ zum Beispiel stellt den Studierenden weibliche Role Models aus Wissenschaft, Industrie und Wirtschaft vor und lädt zum direkten Austausch über Karrieremöglichkeiten ein. Durch Veranstaltungen wie den Girls‘ Day werden gezielt Schülerinnen angesprochen und an die Inhalte des Fachs herangeführt. Weiterhin unterstützt die Fakultät ein Netzwerk für weibliche Studienanfängerinnen.

Anerkennung für fünf Fakultäten

Präsident Forchel lobte außerdem fünf Fakultäten für ihre Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Rahmen von Habilitationen von Wissenschaftlerinnen: Medizin; Philosophische Fakultät; Humanwissenschaften; Biologie; Chemie / Pharmazie.

Was die Umsetzung der Gleichstellung angehe, sie die JMU auf einem sehr guten Weg, sagte Forchel. Das liege besonders an der Universitätsfrauenbeauftragten Marie-Christine Dabauvalle und ihrem Team. Ihr dankte der Präsident gleich zu Beginn seiner Begrüßungsansprache. Die JMU habe viele wichtige Schritte zur Gleichstellung getan, unter anderem durch die Etablierung eines Gleichstellungskonzepts, eines Berufungsleitfadens, der Gender Equality Academy und des Genderforums.

Selbst wenn noch viele Anstrengungen für das Erreichen der Gleichstellung nötig seien, gab Forchel doch auch eine Mut machende Prognose für die Zukunft ab: „Am Ende wird es ein ganz selbstverständlicher Prozess sein, dass Männer und Frauen in gleichem Maße auf Professuren berufen werden, ohne dass es dafür eine Quote gibt.“

Spurensuche an deutschen Universitäten

Die zentrale Veranstaltung am Sanderring beinhaltete auch eine Posterausstellung. Zum Thema „Frauen in der Wissenschaft an deutschen Universitäten“ bietet sie einen Rückblick in die Geschichte. Marie-Christine Dabauvalle und ihr Team gingen in der Ausstellung mit den Gästen auf eine Spurensuche in der Geschichte. Als Clou trugen sie dabei besondere Kleidung, um die Rolle der Frauen in verschiedenen Jahrzehnten der vergangenen 100 Jahre zu versinnbildlichen.

Beim abschließenden „Science Slam Gender“ gaben Mitglieder der JMU pointierte Einblicke in die Forschung und den Alltag an Universitäten.

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Von Robert Emmerich

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